Portigon setzt Rückbau konsequent fort
Die Portigon AG (PAG) hat im Geschäftsjahr 2016 ihre Transformation konsequent fortgesetzt. Im Fokus der Aktivitäten stand der zügige und risikoadäquate Rückbau der Gesellschaft. Das Jahresergebnis 2016 mit einem Fehlbetrag vor Steuern in Höhe von 142,2 Mio € (i. V. 308,8 Mio €) entsprach dabei den Erwartungen. Dr. Peter Stemper, Vorstandsvorsitzender der Portigon AG: „Wir haben unsere Ziele für 2016 wie geplant in vollem Umfang erreicht. Der Rückbau der Portigon AG geht planmäßig weiter. Gleichzeitig haben wir Vorsorge für mögliche Belastungen aus Dividendenarbitragegeschäften der ehemaligen WestLB getroffen.“
Bilanzsumme um 18 Prozent verringert
Die Erfolge beim Rückbau spiegeln sich insbesondere in der Entwicklung der Bilanzsumme wider. Sie verringerte sich um 18,4 % auf 11,5 Mrd € (i.V. 14,1 Mrd €), was vor allem auf die sukzessive dingliche Übertragung der 2012 zunächst nur synthetisch auf die EAA transferierten Vermögenspositionen der ehemaligen WestLB sowie auf Endfälligkeiten zurückzuführen ist. Die Kern-Bilanzsumme, die keine von der EAA abgesicherten Positionen enthält, beläuft sich per Ende 2016 auf 4,3 Mrd €.
Im Ergebnis schloss die Portigon AG das Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresfehlbetrag im prognostizierten Bereich ab. So beläuft sich das Ergebnis vor Steuern auf – 142,2 Mio € (i. V. –308,8 Mio €). Der Jahresfehlbetrag nach Steuern beträgt 169,5 Mio € (Jahresfehlbetrag i. V. 98,8 Mio €).
Der deutliche Rückgang der Aktivseite der Bilanz zeigt sich auch in einem verringerten Zinsüberschuss in Höhe von 54,4 Mio € (i.V. 102,3 Mio €), der im Wesentlichen auf geringere Zinserträge infolge eines niedrigeren Kreditvolumens zurückzuführen ist. Der Provisionsüberschuss belief sich insgesamt auf –17,4 Mio € (i.V. –13,4 Mio €). Die Verminderung resultiert aus gegenüber dem Vorjahr geringeren Servicierungserträgen in Höhe von 4,2 Mio € (i.V. 34,6 Mio €) infolge der verringerten Aktivseite. Gleichzeitig schlugen Garantiegebühren für synthetisch auf die EAA übertragene Bestände in Höhe von –24,4 Mio € (i.V. –45,9 Mio €) gegenläufig zu Buche.
Der Verwaltungsaufwand ging deutlich um 45 % auf 140,5 Mio € (i.V. 255,3 Mio €) zurück. Der Personalaufwand sank dabei um 40 % auf 48,2 Mio € (i.V. 80,1 Mio €). Die Zahl der Vollzeitarbeitskräfte verringerte sich gegenüber Ende 2015 um 175 auf 261. Die anderen Verwaltungsaufwendungen sanken um 47 % auf 92,3 Mio € (i.V. 175,2 Mio €). Positiv wirkten hier u. a. geringere Aufwendungen für IT-Leistungen sowie sinkende Betriebskosten.
Rückstellungen für Dividendenarbitragegeschäfte der ehemaligen WestLB gebildet
Vor dem Hintergrund der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit Dividendenarbitragegeschäften der ehemaligen WestLB beinhaltet der Jahresabschluss 2016 vorsorglich Rückstellungen für in Vorjahren möglicherweise unbegründet erstattete Kapitalertrag-steuern (nebst Solidaritätszuschlag) in Höhe von 45,8 Mio €.
Weitere Standorte geschlossen
Nach Schließung der Niederlassung Tokio in 2015 konnte die Portigon 2016 die Niederlassungen Singapur und Sydney und im März dieses Jahres den Standort in Mailand schließen. Die Schließung der Niederlassung in Hongkong soll im Sommer abgeschlossen sein.
„Der professionelle und kapitalschonende Rückbau der Portigon AG steht auch im Jahr 2017 im Fokus“, sagte Dr. Peter Stemper. „Wir gehen davon aus, dass die Portigon AG das Geschäftsjahr 2017 erneut mit einem Verlust in der Größenordnung eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrags abschließen wird.“